Sunshine Ranch - Abenteuer im Wilden Westen

Dustin zuckte mit den Schultern. "Kommt schon noch. Ich meine ihr habt Black Savior, das ist ja schon mal ein Aushängeschild für euch. Ihr müsst nur noch die Gäste davon überzeugen dass ihr nicht nur tolle Pferde habt sonder euch auch toll um Gäste kümmern könnt." redete Dustin, er wusste nicht ob es wirklich Sinn machte aber zu reden war besser als zu schweigen. Verstohlen musterte er Amy von der Seite und stellte fest dass sie jetzt, da sie entspannt neben ihm her lief noch hübscher war. "Brauchst du noch irgendetwas aus der Stadt. Ich meine wenn wir schon mal hier sind?" erkundigte er sich als sie zusammen auf der breiten Bank seines alten Pick Ups saßen.

"Eigentlich nicht", meinte Amy. Im nächsten Augenblick knurrte ihr Magen. "Aber ich hab' Hunger. Wir sollten uns beeilen, auf die Ranch zu kommen, sonst esse ich vielleicht noch dich auf und das wollen wir ja nicht", fügte sie hinzu und grinste. Irgendwie mochte sie Dustins fürsorgliche und höfliche Art. Er war ganz anders als Nick, und doch spürte Amy bei beiden Jungen etwa das Gleiche, wenn sie ihre Augen sah. Allerdings kannte sie Nick länger und war sich ihren Gefühlen gegenüber ihm absolut sicher. Bei Dustin war das nicht so, aber das konnte sich ändern. *Du musst dich entscheiden, Amy*, stellte sie sich selbst vor die Wahl, aber ihr gelang es nicht, so schnell ein Urteil zu fällen.

Dustin lachte. "Na das wollen wir doch nicht. Sonst hast du ja keine Fahrgelegenheit mehr. Aber hier gibt es ein hervorragendes Dinner, wenn du magst lade ich dich ein, außer du willst auf der Ranch essen. Was ich natürlich auch verstehen könnte, schließlich hast du dort Familie." redete Dustin. Er verfluchte sich für seine redseeligkeit, die er am liebsten wieder los werden würde. Er räusperte sich und spielte nervös an dem Schlüsselbund am Zündschloss herum. Würde Amy sich von ihm ausführen lassen?

Amy überlegte einen Moment. Bamm, jetzt war es passiert: Dustin hatte sie zum Essen und somit zu einem Date eingeladen. Sie wusste nicht, ob sie einwilligen sollte oder nicht. Einerseits mochte sie Dustin und hätte nichts dagegen, mit ihm essen zu gehen, andererseits gab es da auch noch Nick, den Amy noch mehr mochte als Dustin. Aber was würde bei einem Essen schon gross passieren? Schliesslich gab sich Amy einen Ruck und wandte sich an Dustin. "Danke, das wäre sehr nett. Und ich denke, dass meine Tante und mein Onkel auch mal einen Abend ohne mich auskommen werden", meinte sie dann und schenkte Dustin ein vorsichtiges Lächeln.

"Okay, freut mich. Und du wirst sehen, Macy hat die besten Panncakes weit und breit." lächelte Dustin und startete den Motor. Dieser stotterte ein paar mal, dann sprang er an. Gekonnt lenkte Dustin das weiße Ungetüm auf den Parkplatz des Dinners und parkte auf einem freien Platz. Er schaltete den Motor aus, stieg aus, und eilte zur Amys Seite um ihr die Tür auf zu halten. Hilfsbereit hielt er ihr die Hand entgegen und deutete eine Verbeugung an. Dann richtete er sich lachend auf und zwinkerte Amy zu. Das Dinner war hell erleuchtet und es herrschte reger Betrieb der Dustin in eine euphorische Stimmung versetzte. Auf dem Dach standen große Leuchtbuchstaben und die Hölzernen Stufen die zur Verande und damit zum Eingang führten knarzten unter den Schritten. Die Buchstaben summten als sie Macys Dinner in die DUnkelheit strahlten "Wie lange wirst du bleiben? Bist du nur vorübergehend hier?" erkundigte sich Dustin beiläufig als er neben Amy zum EIngang schlenderte.

Amy fühlte sich wie eine Dame, als Dustin ihr aus dem Pick-Up half und sie zum Dinner herüberführte. "Ich werde wahrscheinlich die ganzen Sommerferien über bleiben, vielleicht auch länger. Ich weiss es noch nicht genau", meinte sie und zuckte mit den Schultern. "Und was ist mit dir? Wie lange bist du schon hier?", wollte sie von Dustin wissen, doch bevor er ihr antworten konnte, öffnete ihnen eine sympathisch aussehende, etwas pummelige Frau die Tür zum Dinner. "Dustin! Was für eine Überraschung! Und du hast ja eine kleine Freundin mitgebracht!", stiess die Frau mit heller Stimme aus und bevor Amy wusste, wie ihr geschah, hatte Macy - vermutete sie zumindest - sich an sie gedrückt. Nach ein paar Momenten kam Dustin an die Reihe. "Ist ja wirklich 'n hübsches Mädel, das du dir ausgesucht hast", meinte Macy dann und Amy errötete geschmeichelt.

Dustin trat zurück und räusperte sich. "Wir sind nicht zusammen. Amy ist erst seit ein paar Tagen in der Stadt." erklärte Dustin und lachte. "Glaub mir, so schnell bin ich dann doch nicht." Macy lachte hell und führte Amy und Dustin ins Innere. "Ich kann euch einen Platz am Fenster anbieten, oder an der Bar." erklärte sie. Sie beugte sich zu Amy hinunter "Ich würde das Fenster wählen." meinte sie mit einem leisen Lachen. Dustin schüttelte den Kopf und meinte mit einem neckischem Tonfall "Du solltest dich nicht immer in Angelegenheiten einmischen die dich nichts angehen." Macy lachte wieder und schob Amy und Dustin in Richtung Fenster Platz.

"Wieso eigentlich nicht, hier ist es doch schön", meinte Amy dann und grinste, als sie sich von Macy auf einen Stuhl drücken liess. In der Tat: Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen und warf ein rötliches Licht durch das Fenster. Der Himmel war ebenfalls rot-orange gefärbt und lud zum Träumen ein. Amy liebte Sonnenuntergänge. Sie waren so romantisch! Macys Stimme unterbrach sie. "Und hier ist es auch dunkler als an der Bar und ihr seid alleine", meinte sie leise lachend und drückte Dustin noch auf den Platz gegenüber Amy, bevor sie kurz verschwand. Amy grinste Dustin an. Ja, hier gefiel es ihr. Da kam Macy auch schon wieder mit den Speisekarten.

"Darf ich euch dann schon was zu trinken bringen meine Lieben?" fragte Macy und stemmte die Arme in die Hüften. Dustin blätterte kurz durch die Karte und entschied sich dann für das Übliche. Eine Mischung aus allen möglichen Säften, dessen genaue Zusammensetzung nur Macy zu kennen schien. "Und was kann ich dir bringen?" fragte sie schließlich Amy. Dustin studierte die Speißekarte, auch wenn er nicht glaubte dass etwas an seine heiß geliebten Panncakes kam. Er grinste Macy an und sie notierte, ohne dass er etwas sagen musste. Sie nahm Amys Bestellung ebenfalls auf dann verschwand sie. "Also um auf deine Frage zurück zu kommen. Ich bin schon immer hier, nur als ich zur Schule gegangen bin musste ich hier weg, in die Stadt, aber da war mir zu viel los." erklärte er. "Und du? Wo kommst du eigendlich her?"

"Ich komme aus Virginia und bin auf der Ranch meiner Mutter aufgewachsen. Okay, genauer gesagt gehörte sie meinen Eltern, aber mein Vater verletzte sich bei einem Springturnier schwer und ist seitdem gelähmt. Er hat sich von meiner Mutter getrennt und so musste sie sich mit mir und meiner Schwester Lou alleine durchschlagen", meinte Amy und überlegte kurz, ob sie weiter erzählen sollte. Sie entschied sich dafür, irgendwie schien es Dustin nichts auszumachen, ihre halbe Lebensgeschichte zu hören. "Meine Mutter machte aus der Ranch einen Zufluchtsort für kranke und traumatisierte Pferde. Alles lief wie am Schnürchen, bis sie bei einem Autounfall ums Leben kam." Amy schluckte. "Von da an hing alles an meinem Grossvater, meiner Schwester und mir. Wir schafften es irgendwie, die Ranch wieder aufzubauen. Aber jetzt... Ich glaube, ich muss mal ein wenig raus. Neues entdecken, meine ich. Und nun ja, jetzt bin ich hier", fügte sie hinzu und lächelte schüchtern. Macy brachte die Getränke und Amy nippte an ihrem Mineralwaser.

Dustin pfiff leise durch die Zähne. "Nicht schlecht, da kann ich nicht mit halten." sagte er. Dann wurde sein Gesicht ernst, er wollte keine Witze darüber machen dass Amy ihre Mutter verloren hatte. "Aber ich kann verstehen dass du mal raus willst. Es ist bestimmt schwer." sagte er nachdenklich und nippte ebenfalls an einem Getränk. Noch etwas andere betrübte seine Gedanken, wenn Amy nur hier war um mal Abstand zu nehmen würde sie irgendwann wieder gehen. Dustin schüttelte leicht den Kopf, wie um seine Gedanken zu vertreiben, und als ein lautes Lachen von der Bar ertönte hatte er sich wieder unter Kontrolle. Er sah Amy an, und wartete ob sie etwas sagen würde.

"Naja, sagen wir mal, es war schwer", meinte Amy dann und zuckte mit den Schultern. An diesem Abend wollte sie nicht mehr mit diesen schmerzhaften Erinnerungen konfrontiert werden. Dustin würde es sicher auch nicht toll finden, wenn sie einfach mit einem traurigen Gesicht dasässe und schwiege. Also riss sie sich gedanklich von den Erinnerungen weg und sah mit einem Lächeln auf den Lippen zu Dustin. Da kam auch schon Macy und servierte ihnen das Essen. Es duftete köstlich und Amy brannte darauf, davon zu probieren. "Aber pass' auf, es ist heiss und du sollst dir nicht die Zunge daran verbrennen", meinte Macy, als sie sich zu Amy herunterbeugte. "Vielleicht brauchst du deinen Mund heute noch für etwas anderes als Essen und Trinken", fügte sie lachend hinzu und stahl sich davon.

Amy lachte vergnügt, dann nahm sie einen der Pancakes und biss ein Stück ab. *Köstlich*, dachte sie sich und war für die nächsten Minuten damit beschäftigt, abwechselnd abzubeissen, zu kauen und lächelnde Blicke zu Dustin zu werfen. Er schien wirklich ein netter Kerl zu sein, stellte sie fest. Schliesslich hatte sie ihren ganzen Teller leer gegessen, lehnte sich auf dem Stuhl zurück und legte ihre Hände auf ihren Bauch. "So gut habe ich schon lange nicht mehr gegessen", meinte sie und grinste zu Dustin hinüber.

Dusting grinste. "Dann bin ich ja beruhigt. Ich hatte schon Angst ich hätte dir zu viel versprochen." entgegnete Dustin und schob ebenfalls seinen Teller von sich. Er nippte etwas an seinem Glas und sah aus dem Augenwinkel wie Macy zu ihnen geeilt kam und die Teller abräumte. "Habt ihr Beiden sonst noch einen Wunsch?" fragte sie breit lächelnd und sah zu Amy. Sie schien das Mädchen irgendwie zu mögen, stellte Dustin fest. Auch er sah Amy fragend an, als sie nichts sagte. Einen Moment schien Macy zu zögern dann zwinkerte sie Amy zu. "Lass mal Süße, ich bring euch einen Cappuccino, das ist der passende Abgang für so einen Abend." Mit diesen Worten wand sie sich wieder um, wobei sie Dustin noch einen vielsagenden Blick zu warf.

Amy fing Macys Blick in Dustins Richtung auf und fragte sich, ob man wohl sehen konnte, was sie für Dustin empfand oder umgekehrt. Hoffte Macy auf eine Art Lovestory zwischen ihrem Bekannten und ihr? Amy wusste es nicht und wollte im Moment nicht weiter über dieses Thema nachdenken. Es gab Wichtigeres. Da unterbrach Macy auch schon Amys Gedanken, in dem die Wirtin zwei Tassen Cappuccino vor sie hinstellte. Amy griff nach einer Tasse, warf einen kurzen Blick zu Dustin und nippte dann vorsichtig an dem heissen Getränk.

Dustin tat es Amy nach und verbrannte sich fast die Zunge an der heißen Flüssigkeit. Schnell stellte er die Tasse wieder ab und schluckte den Kaffee herunter. Es dauerte einen Moment, dann hatte er sich wieder gefangen. "Tjaaa..."meinte er ausgedehnt und sah zu Amy. In diesem Moment wusste er nicht was er sagen sollte, aber sein Blick blieb an ihren außergewöhnlichen grauen Augen hängen. Erneut musste Dustin fest stellen wie hübsch Amy war, und er wunderte sich darüber dass sie sich von ihm zum Essen einladen hatte lassen. "Wenn du magst kann ich euch helfen ein bisschen frischen Wind nach Sunshine zu bringen." bot er dann an und sah Amy fragend in die Augen.

"Frischer Wind klingt immer gut", meinte Amy grinsend, bevor sie einen weiteren Schluck aus ihrer Tasse trank. "Und wie stellst du dir das vor? Ich meine, mit dem frischen Wind?", hakte sie dann nach und beugte sich neugierig ein wenig nach vorne, wobei ihr Blick an Dustin hängen blieb. Er sah wirklich gut aus und war ein sehr netter Kerl. Eigentlich perfekt, um sich in ihn zu verlieben. Aber nun begann plötzlich Nicks Bild vor Amys Augen herumzuspuken. Ging es ihm jetzt besser? Wie lange musste er noch im Krankenhaus bleiben? Und vermisste er sie? Die letzte Frage, die sich Amy selbst stellte, überraschte sie. Vermisste sie ihn? *Ja*, dachte sie sich dann, und ihr Blick ging kurz ins Leere, bevor sie sich wieder auf Dustin konzentrierte.

"Ich weis nicht. Ich dachte daran dass ich euch einfach helfen könnte das Konzept zum Erfolg zu entwickeln und bei der Umsetzung helfe oder sowas in der Art." antwortete Dustin nach kurzem Schweigen. Er trank einen zaghaften Schluck seines Kaffees und stellte erleichtert fest das dieser inzwischen abgekühlt war. Er sah zu Amy, und innerlich seufzte er. Hatte er wirklich eine Change gegen diesen Nick, der ihr ja etwas zu bedeuten schien? *Ich werde es zumindest versuchen* dachte Dustin grimmig und stellte seine Tasse ab. Sein Blick schweifte zum Fenster hinaus wo die Sterne sich gegen den tief dunkelblauen Abendhimmel abzeichneten.

Amy folgte Dustins Blick kurz. Mit einem Lächeln auf den Lippen nahm sie die Sterne war, die jetzt hell leuchteten. Wie wunderschön der Himmel jetzt doch aussah! Dann sah sie wieder zu Dustin und in seine leuchtenden Augen. Doch sie beschloss, sich nicht auf seine Augen, sondern auf das Gespräch zu konzentrieren. "Danke für dein Angebot, Dustin. Ich erzähle meinem Onkel und meiner Tante davon und bin sicher, dass sie dann auf dich zurückkommen werden. Hilfe können wir immer gut gebrauchen", meinte Amy dann und lächelte Dustin dankbar an. Sie war sich sicher, dass auch ihr Onkel und ihre Tante nichts dagegen hätten, wenn sie mit Dustin zusammenkommen würde. Und eigentlich hatte er ihr ja mehr als deutlich genug gezeigt, dass er Interesse an ihr hatte. Und eigentlich wollte Amy es ja auch - wenn da nicht Nick wäre und sie völlig durcheinanderbringen würde.

Dustin lächelte zurück. "Dann sehen wir uns ja bestimmt des öfteren." stellte er fest und versteckte das breite Lächeln dass sich auf seinem Gesicht ausbreitete hinter seiner Kaffeetasse. Er wusste nicht wie lange er noch mit Amy an diesem Tisch gesessen hatte, aber die Dinner leerte sich nach und nach, und schließlich sah Dustin auf die Uhr. Es war bereits viertel vor 12 und der Weg zur Ranch war lange. "Ich glaube so langsam sollten wir uns auf den Weg machen." stellte Dustin laut fest und schob die leere Tasse, die die er nachbestellt hatte, zurück. Er sah zu Amy, dann erhob er sich und sah sich um. Macy war niergends zu sehen, er würde einfach an der Theke bezahlen.

Obwohl Dustin es hatte verstecken wollen, hatte Amy sein breites Lächeln nur allzu deutlich gesehen. Er mochte sie anscheinend wirklich. Es war ja nicht so, dass Amy ihn nicht auch mochte, da gab es einfach noch Nick. Schon wieder tauchte sein Gesicht in ihren Gedanken auf. Seine schönen Augen leuchteten, seine Lippen hatten sich zu einem strahlenden Lächeln verformt. Da tauchte Dustin auch schon wieder von der Theke auf und riss Amy aus ihren Gedanken. Hastig stand sie auf, griff nach ihrer Jacke und folgte Dustin nach draussen zu seinem Wagen. Was dachte er wohl von ihr? Immerhin musste er doch gemerkt haben, dass sie ziemlich abwesend gewesen war. Ahnte er wohl warum? Amy konnte es nicht sagen, dafür kannte sie Dustin zu wenig lang.

Dustin entging nicht das Amy nachdenklich wirkte, anscheinend schien sie mehr an diesem Nick zu hängen als erwartet. "Also dann?" fragte er als die Beide am Waagen angekommen waren. "Wenn du ne Mitfahrgelegenheit brauchst kannst du ruhig bescheid sagen. Ich muss öfters mal in die Stadt." bot Dustin an und lächelte etwas traurig. Wäre Nick nicht hätte er Amy wahrscheinlich geküsst, auch wenn sie sich kaum kannten. Aber ihre Art und ihre grauen Augen verzauberten ihn, schon von Anfang Anfang an.

"Danke, Dustin, ich werde dir Bescheid geben", meinte Amy und stieg in Dustins Wagen, ohne noch etwas zu erwidern. Sie spürte selbst, dass sie Dustin mochte - sehr sogar. Aber sobald sie an ihn dachte, tauchte Nicks Bild wieder in ihren Gedanken auf, wie er total blass im Krankenbett lag und wahrscheinlich nicht wusste, was er mit all der Zeit anfangen sollte, die er hier verbringen musste. Ein kleiner Seufzer kam über Amys Lippen. Ihr Blick glitt hinaus zu den Sternen hinauf. Die Nacht war wirklich wunderschön und Amy hätte nichts gegen einen Kuss einzuwenden gehabt, wenn nicht der falsche Junge neben ihr im Auto gesessen hätte. Sie beschloss, Nick morgen sofort zu besuchen, sobald wie möglich. Nur musste sie noch jemanden auftreiben, der sie zum Krankenhaus fahren könnte. Dustin darum zu bitten, erschien ihr zu riskant. Was er wohl tun würde, wenn er wüsste, dass sie nicht mehr als Freundschaft für ihn empfand? Oder wusste er es bereits?

Schweigend startete Dustin den Mortor und lenkte den Waagen durch die kaum mehr befahrenen Straßen des Ortes. Der Staub der Wüste lag an manchen Stellen wie ein kleiner Schutzfilm auf der Straße, doch wurde von dem fahrenden Wagen aufgewirbelt. Es dauerte nicht lange da lag die Stadt hinter ihnen und war nur noch ein kleiner Lichtpunkt in der Entfernung. Links und Rechts erstreckten sich die weiten Sandflächen und die eisige Luft lies Dustin etwas frösteln, selbst im Inneren des Autos.

Zurück auf der Ranch
Sanft brachte Dustin den Pick Up zum stehen. Einige Momente wartete er, dann legte er Amy sanft die Hand auf die Schulter. Sie hatte so reglos da gesessen dass Dustin sich nicht sicher gewesen war, ob sie schlief oder wach war. "Wir sind da." informierte er Amy leise und wartete. Würde sie noch etwas sagen? Hatte ihr der Abend wirklich Spaß gemacht?

Amy schreckte aus ihren Gedanken auf, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Sie drehte sich zu Dustin um und musste lächeln, als sie sein Gesicht sah. Vermutlich hatte er gedacht, dass sie schliefe, aber so war es nicht. Sie war nur tief in ihren Gedanken um Nick und ihn versunken gewesen, aber das sagte sie ihm besser nicht. Oder noch nicht. Jedenfalls nicht jetzt, mitten in der Nacht und in seinem Jeep. Sie schenkte Dustin ein Lächeln. "Danke für den Abend und fürs Heimfahren, Dustin. Es war wirklich toll", meinte sie leise und log dabei nicht einmal - auch wenn sie sich gewünscht hätte, diesen Abend mit einem anderen Jungen zu verbringen. Nicht irgendeinem Jungen, sondern ihm. Sie wandte sich zur Autotüre und legte ihre Hand darauf, um sie zu öffnen.